Henri HERBSTMANN

1911 - 1944 | Naissance: | Arrestation: | Résidence: ,

Henri HERBSTMANN

Extrait de la biographie réalisée par l’AFMD (Amis de la Fondation pour la Mémoire de la Déportation de l’Allier):
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Für unsere deutschsprachigen Leser: Die Biografie ist unterhalb der deutschen Version  auch auf deutsch verfügbar.

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Est né le 17 mars 1911 à Karlsruhe (Allemagne).Il est le fils de Leib et de Sara née ZINS.
Il épouse Frida née SUSSMANN et ils ont deux fils, Maurice né à Strasbourg et Léon né à Vichy. En septembre 1939 il quitte Strasbourg avec sa famille pour se réfugier à Vichy (03). Ils sont domiciliés 17, rue d’Alsace.
Ils se font recenser à Vichy en tant que Juifs français conformément à la loi antisémite du 2 juin 1941 de l’Etat Français […]
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1911-1944 I Geburt: KARLSRUHE I Verhaftung: VICHY I Wohnsitz: STRASSBURG, VICHY

Übersetzt aus der Biographie der AFMD (Freunde der Stiftung zum Gedenken an die Deportation aus dem Allier Department)):
(Quelle für die beiden Fotos unten: yadvashem.org. Henri und sein Sohn Maurice auf dem Foto rechts.)

Henri Herbstmann wurde am 17. März 1911 in Karlsruhe (Deutschland) geboren, ist aber polnischer Herkunft.
Er war der Sohn von Leib HERBSTMANN und Feiga Sara, geborene ZINS.
1933 kam er aus Frankfurt nach Frankreich und ließ sich in Straßburg (Departement Bas-Rhin) in der rue de la Corse Nummer 17 nieder.
Er heiratete Frida, geborene SUSSMANN, und sie bekamen zwei Söhne -Maurice, geboren in Straßburg, und Léon, geboren in Vichy. Im September 1939 verließ er mit  seiner Familie Straßburg, um sich in Vichy in Sicherheit zu bringen (Departement Allier). Sie lebten dort in der Rue d’Alsace Nummer 17.
Nach Angaben des Unterpräfekten/stellvertretenden Präfekten von Vichy « stellte dieser Ausländer nach der Kriegserklärung am 29. September 1939 einen Antrag auf Beschäftigung im Centre de Recrutement des Etrangers in Moulins. Nach seiner ärztlichen Untersuchung wurde er zum Militärdienst zugelassen, aber er wurde nie eingezogen. Es existieren keine militärischen Aufzeichnungen von ihm ».
Henri und Frida HERBSTMANN erhielten am 4. Juni 1940 per Erlass-Dekret die Französische Staatsbürgerschaft, wie es der Zeitung Officiel de la République Française Nummer 146 vom 9. Juni 1940, Seite 4393 zu entnehmen ist.
(Quelle des untenstehenden Dokuments: Abteilungsarchiv der Allier-Abteilung 756 W 1)
Er war ein Metalldesigner/ -Graveur und besaß ein Geschäft in der Rue Pasteur Nummer 5 in Vichy. Er war bei der Handwerkskammer (Handelsregister) der nahe liegende Stadt Cusset unter der Nummer 3005 registriert/ eingetragen.
Am 2. Juni 1941 wurden sie in Vichy nach dem antisemitischen Gesetz des französischen Staates als französische Juden registriert.
(Quelle des untenstehenden Dokuments: Abteilungsarchiv der Allier-Abteilung 756 W 1)
Henri und Frida wurden 1943 vom französischen Staat als französische Juden registriert.
(Quelle für die untenstehenden Dokumente: Abteilungsarchiv des Allier 996 W 778 W 112)
Alle Familienangehörigen wurden am 30. März 1944 von der deutschen Polizei von Vichy verhaftet und bis zum 7. April in Mal-Coiffée interniert, einem deutschen Militärgefängnis in Moulins (Allier). An diesem Tag wurden sie nach Drancy verlegt.
Seine Frau Frida
Seine Söhne Maurice und Léon
Seine Schwiegermutter Anna, geborene SCHNEID
Seine Schwäger Jacques und Zoltan.
Henri HERBSTMANN entkam der Festnahme. Laut dem Unterpräfekten von Vichy in seinem Schreiben an den Präfekten der Allier-Abteilung vom 5. Juli 1944 « Von der deutschen Polizei wegen seines Glaubens gejagt, verließ der Betreffende Vichy am 1. April 1944 plötzlich in eine unbekannte Richtung ».
Am 15. Mai 1944 fand der Generalsekretär für die Aufrechterhaltung der Ordnung eine alte Akte, datiert auf den 13. Dezember 1941, und schrieb an den Zuständigen des Departement Allier mit dem Auftrag, Henri Herbstmanns Einbürgerung zu widerrufen. (Dossier Nummer 6611).
Quelle der Dokumente unten: Abteilungsarchiv des Allier-Departement 756 W1
In seinem Brief an den Vorsitzenden des Departement Allier, datiert auf den 5. Juli 1944, beschreibt der Vichy Subprefekt Henri Herbstmann mit diesen Worten: „während seinem Aufenthalt im Departement Alllier haben sein Verhalten und seine Moral nie Grund/Anlass zu Vorwürfen seitens der Polizei gegeben. Man weiß von keiner politischen Aktivität seinerseits und seine Loyalität zu unserer Nationalen Institution ist offensichtlich nicht anzuzweifeln.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es keinen Grund gibt wieso die Bedingungen des Artikel 3 aus dem Gesetz vom 22. Juli 1940, auf ihn zutreffen sollte.“

Artikel 3 aus dem Gesetz vom Juli 1940:
Art. 3- Widerrufung der französischen Staatsbürgerschaft, sollte es ratsam sein, möge durch ein Dekret auf Grundlage eines Berichts des Justizministers und der Zustimmung dieser Kommission verkündet werden.
Das Dekret legt den Termin für den Entzug der französischen Staatsbürgerschaft fest.
Diese Maßnahmen können bis zur Ehefrau und den Kindern des Betreffenden ausgeweitet werden.

Henri HERBSTMANN wurde von der deutschen Polizei von Vichy zu unbekannter Zeit und Ort verhaftet und am 15. Juli 1944 nach Drancy deportiert.
Er wurde am 31. Juli 1944 von Drancy nach Auschwitz im Convoi 77 deportiert.
(Quelle der untenstehenden Dokumente: Memorial de la shoah)
Im Le Mémorial de la Déportation des Juifs en France, schreibt Serge Klarsfeld über den Convoi 77: „Die Anzahl der Deportierten betrug 1300. Dieser 77. Konvoi beförderte über 300 Kinder unter 18 Jahren in die Gaskammern. 291 Männer wurden selektiert und mit den Identifikationsnummern von B 3673 bis B 3963 versehen; das gleiche passierte mit 283 Frauen (A 16457 bis A 16739). 1945 gab es noch 209 Überlebende, von denen 141 Frauen waren.
(Quelle der untenstehenden Dokumente: Memorial de la shoah)
Er starb am 30. August 1944 in Auschwitz, den der Öffentlichkeit von Vichy einsehbaren Aufzeichnungen und dem Journal Officel Nummer 216 vom 17. September 1993 zufolge.
« Gestorben in der Deportation » gemäß der Verordnung des Kriegsveteranenministeriums vom 2. August 1993, veröffentlicht im Journal Officiel N° 216 vom 17. September 1993.

Quellen:

– Archive der Allier-Abteilung 756 W 1, 996 W 194.01, 996 W 778 W 112, 996 W Police Aliens Bureau, Einbürgerungsrücknahmen

– Archiv der Abteilung Puy-de-Dôme 908 W 168

– Deutsches Nationalarchiv (Bundesarchiv)

– Bibliothèque Nationale de France auf der Internetseite: Gallica

– Zeitgenössisches jüdisches Dokumentationszentrum

– Öffentliches Archiv von Vichy (Abteilung Allier)

– Klarsfeld, Serge: Liste der Transfers zu Drancy

– Klarsfeld, Serge:  Denkmal für die aus Frankreich deportierten Juden: 1942-1944 1978

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